Schlussakkord für den Junior Web Award

1. Juli 2015

Ob Abfall, Fleischkonsum oder Verkehr: Die 5./6. Klasse des Schulhauses Limmat B hat Tipps gesammelt, wie man im Alltag auf die Umwelt Rücksicht nehmen kann.

Elf Schulklassen haben für ihre Teilnahme am Junior Web Award eine Auszeichnung erhalten. Obwohl der Wettbewerb auf positives Echo stösst, war 2015 die letzte Ausgabe.

Paula und Khadija gehen ins Altersheim und basteln mit den Senioren aus WC-Rollen kleine Eulen. Diese dienen als Geschenke und erinnern daran, wie wichtig Abfalltrennung ist. Zoé, Gilda, Elia und Luis drehen einen Film und machen darin deutlich, dass man kurze Wegstrecken nicht mit dem Auto fahren, sondern dazu den ÖV oder das Fahrrad benutzen soll. Sieben solche Projekte hat die 5./6. Klasse der Tagesschule Limmat B im vergangenen Frühjahr umgesetzt. “Umwelt und Umweltschutz waren ein M&U-Thema, das wir über zwei Monate im Unterricht behandelten”, sagt Léo Pittoni, einer der beiden verantwortlichen Lehrer der Klasse. Aus dieser Unterrichtseinheit entstand “Limmat B rettet die Welt”, eine Website, die am diesjährigen Junior Web Award den zweiten Platz einheimste.  Mit dem Projekt “Limmat B rettet die Welt” zeigt die 5./6. Klasse, wie man im Alltag mit kleinen Schritten besser auf die Umwelt acht geben kann. Die optisch gelungene Website vermag vor allem durch eine innovative Menüführung zu überzeugen.
Die Idee, eine Website zu gestalten und damit am Junior Web Award mitzumachen, sei eher zufällig entstanden, so Pittoni. “Uns reizte das Ziel, in Gruppen an einzelnen Themen zu arbeiten und diese dann online gemeinsam zu präsentieren.” Zudem habe man damit Medienbildung in praktischer Form in den Unterricht integrieren können. “Ein Besuch auf der Redaktion von TA-Media führte den Schülerinnen und Schülern vor Augen, mit welchen Mitteln Online-Journalisten heute Informationen für eine Website aufbereiten.” Dass eine Website ein grosses Zielpublikum erreichen könne, habe die Klasse zusätzlich motiviert, erklärt Léo Pittoni. “Die Schülerinnen und Schüler haben sie in ihrem Umfeld mit Stolz gezeigt und dafür auch viele positive Reaktionen erhalten.”

Konvergenz aus dem Val Müstair
Auf dem ersten Platz in der Kategorie Primarstufe konnte sich die 6. Klasse der Schule Sta. Maria im Val Müstair einreihen. In ihrem Projekt “Convergenza” dreht sich alles um das Smartphone. Die Klasse präsentiert aus der Mode gekommene Medien – den analogen Fotokasten, die Papier-Agenda, das Transistorradio – und beschreibt, wie sich diese Geräte und Funktionen nun auf dem Smartphone vereint nutzen lassen. Das kreativste Webprojekt der Sekundarstufe I stammt aus dem thurgauischen Bischofszell. Die 3GA der Oberstufe Sandbänkli entwarf eine interaktive Übungsplattform, mit welcher man in die Welt der HTML-Programmierung eintauchen kann. Die Jury strich die professionelle Umsetzung und die Interaktivität dieses Projekts als vorbildlich heraus.
2007 wurde der Junior Web Award zum ersten Mal durchgeführt. Mit der diesjährigen Preisverleihung in Zürich stellt die Stiftung Switch den vom LCH unterstützten Förderwettbewerb ein. Grund ist eine operative Neuausrichtung. Seit Januar 2015 hat sich Switch als Registrationsstelle für Domain-Namen zurückgezogen. Künftig konzentriert sich die Stiftung auf den Betrieb des .ch-Domain-Namen-Verzeichnisses und bietet Dienstleitungen für die Schweizer Hochschulen an. Damit entfällt die Grundlage für den Junior Web Award. Über die Ausstrahlung und die Resonanz des Wettbewerbs zeigt sich Switch äusserst zufrieden. “In den neun Ausgaben des Wettbewerbs haben über 135’000 Schülerinnen und Schüler mehr als 1200 Webprojekte eingereicht”, sagt Séverine Jagmetti, die verantwortliche Projektleiterin. “Wir sind stolz auf diese Leistung und wir haben uns gerne für die Förderung der Jugend im Web eingesetzt.”
Ob und wie es von anderer Seite mit einem Nachfolgewettbewerb weitergeht, ist derzeit unklar. Für Lehrer Léo Pittoni wäre eine Fortsetzung in ähnlicher Form wünschenswert: “Mit der Arbeit an unserer Website liessen sich Motivation, Medienkompetenz und Inhalt ideal kombinieren. Ein Thema auf diese Weise gemeinsam zu präsentieren, erachte ich als grosse Chance für den eigenen Unterricht.”
Sämtliche 2015 ausgezeichneten Projekte sind unter www.juniorwebaward.ch dokumentiert. Zum Abschluss des Wettbewerbs ist zudem noch einmal ein Blick auf alle Siegerprojekte der vergangenen Jahre möglich.

7_2015.pdf (114.44 KB)

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