Von der Velotour bis zum Kulturtrip

1. Juli 2021
Von der Velotour bis zum Kulturtrip

Quer durch die Schweiz - die Velotour einer Luzerner Schulklasse könnte auch Inspiration für die Sommerferien in der Schweiz sein. (Bild: Daniel Blättler)

Reisen ins Ausland sind wieder möglich, doch die Reisebedingungen bleiben unübersichtlich. Ferien in der Schweiz sind da erholsamer - und keineswegs langweiliger.

Wer kann von sich behaupten, mit dem Velo vom östlichsten zum westlichsten Punkt der Schweiz gefahren zu sein? Seit Ende Mai gehören die 22 Schülerinnen und Schüler der 3. Sek aus dem luzernischen Eschenbach zu diesem Ost-West-Club. Nach über 550 gefahrenen Kilometern stehen ihre Velos jetzt wieder zu Hause. Die Idee zur Velotour entstand im Rahmen eines Freifachs. Seit Beginn des Schuljahres trainierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ausdauer und planten in Gruppen die sieben Etappen. Sponsoring, Öffentlichkeitsarbeit, Unterkünfte, Verpflegung, Strecke, eigene Website und Design der Trikots: Unter der Leitung des Lehrers Daniel Blättler nahm das Projekt Form an, und wäre doch beinahe kurz vor der Umsetzung gescheitert. Erst nach einer poltischen Intervention im Luzerner Kantonsparlament war es Schulklassen ab Anfang Juni wieder erlaubt, mehrtägige Exkursionen durchzuführen. Die Erfahrungen der Veloreise quer durch die Schweiz ist auf der Projektwebsite in mehreren Blogeinträgen eindrücklich dokumentiert (schweizostwest.jimdofree.com).

Mehr Ferien, weniger Coronastress
Wer für den Sommer 2021 eine Reise plant, muss je nach Destination unterschiedliche Vorgaben beachten. Auch wenn die Coronamassnahmen stetig gelockert werden, gilt es sich à jour zu halten. Wer sich nicht mit diesen wechselnden Bedingungen auseinandersetzen will, dem steht ein Strauss an Möglichkeiten im Inland zur Verfügung. Es muss ja nicht gleich eine Velotour von 550 Kilometern sein, aber als Sommeraktivität bietet das Veloland Schweiz ein vielfältiges Netz kurzer und langer Touren. Schweizmobil, die Plattform für Langsamverkehr, umfasst 9 nationale und 55 regionale Routen, dazu kommen über 15 Mountainbiketouren. Zur Planung lassen sich die Routen digital aufrufen, ergänzend kann man Zusatzinfos in einem Digitalabo oder in papiergebundener Form kaufen (schweizmobil.ch).
Genauso prädestiniert für Aktivferien sind die Berge. Ob im Jura, in der Ostschweiz oder in den Alpen, gewandert wird überall. Hier sorgt wandern.ch mit Inputs und Vorschlägen für Übersicht und Inspiration. Beispielsweise mit einem Klassiker: Der Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv, der sich zu einer Mehrtages-Tour verbinden lässt. Mit den Quellen des Rheins, der Reuss, der Rohne und des Ticino begegnet man hier dem Ursprung des Wasserschlosses Schweiz. Wer weniger bekannte Pfade einschlagen möchte, findet in den Wanderbüchern von Thomas Widmer oder beispielsweise auf dem Reiseblog travelita.ch Vorschläge für die Wanderlust. Und nicht zu vergessen: Die Schweiz beheimatet 17 Naturparks, die über das Land verteilt die geologische und topografische Vielfalt präsentieren und Entdeckungen für Klein und Gross offenbaren (parks.swiss).

Badespass gibt es auch ohen Mehr
Die schönsten Badis, die schönsten Seen, die schönsten Orte für ein idyllisches Picknick am Wasser: Die Seele am Ufer eines Gewässers baumeln zu lassen, kann zur Qual der Wahl verkommen. Portale wie freizeit.ch oder nachhaltigleben.ch locken mit unzähligen Badeperlen an Flüssen oder Seen. Wild romantisch am Arnensee, neben einem Naturschutzgebiet am Egelsee, vor imposanter Bergkulisse am Klöntalersee: Die Ideen reichen für einen langen oder eher für mehrere Sommer.
Eine Zusammenstellung der rund 1'000 Frei-, Hallen- und Erlebnisbäder in der Schweiz findet sich auf badi-Info.ch. Reportagen aus ausgesuchten Bädern und von "wilden" Badestellen zwischen Genfer- und Bodensee ergänzen den Auftritt.

Kultur aus dem Winterschlaf erwacht
Geschlossene Museen, kein Kino, stumme Konzertsäle: Corona hat den Wert der Kultur durch ihre Abwesenheit verdeutlicht. Mit den Lockerungen der vergangenen Monate konnten die Kulturinstitutionen ihre Tore wieder öffnen, im Sommer laufen neue Ausstellungen an. Moderne Tiere von August Gaul im Kunstmuseum Bern, Geschlecht im Staperhaus Lenzburg, Schnee war gestern im Museum Burg Zug, Zaubern auf weissem Papier im Museum Appenzell: Die kulturellen Farbtupfer nehmen wieder zu.
Kulturhauptstadt bleibt aber auch diesen Sommer Basel: Nicht nur weist die Stadt mit 40 Museen die höchste Museumsdichte der Schweiz auf. 2021 feiert das Museum Tinguely sein 25-jähriges Bestehen, unter anderem mit dem Projekt „Tinguely Ahoi“. Im Zentrum steht ein interaktives Museumserlebnis (museums.ch).
Langweilig wird es garantiert nicht – einen schönen Sommer!

2107.pdf (2.81 MB)

Ähnliche Themen

  • Alles, was Kultur ist
    1. Januar 2017

    Wenn am 11. Januar die Elbphilharmonie ihre Tore öffnet, blickt die kulturaffine Welt nach Hamburg. Doch auch hiesige Kulturinstitutionen lohnen den Blick, einige machen sich den digitalen Wandel in der Kulturvermittlung zunutze.