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1. Januar 2011

Den Wald und sein Mirkoklima hautnah vermitteln, dieses Ziel verfolgt klimawanderungen.ch.

Die UNO widmet das Jahr 2011 dem Wald. Spezifische Aktivitäten des UNO-Jahres für die Schule sucht man vergebens. Fündig wird, wer nach Unterrichtsideen zum Wald surft.

Die Entwaldung stoppen, Schutzgebiete ausbauen, den Wald nachhaltig bewirtschaften: Dies sind die Eckpfeiler der UNO-Charta für das „Jahr der Wälder“, das diesen Januar angebrochen ist. Die Schweiz hat diesbezüglich in jüngster Vergangenheit gute Arbeit geleistet. Seit 1995 ist die Waldfläche um 5 Prozent auf gesamthaft 31 Prozent angestiegen; eine eindrückliche Zahl, wenn man bedenkt, dass der Sturm „Lothar“ 1999 beinahe 10 Millionen Bäume zerstört hat. Zugenommen hat der Waldanteil vor allem in den Alpen. Hier kommt dem Wald neben seiner klimatischen und ökologischen Rolle eine historische Schutzfunktion zu. Steinschlag, Hochwasser, Lawinen: Ein gesunder Wald vermag diese Naturkatastrophen einzudämmen und Dörfer zu schützen.

Wie sich der Schweizer Wald entwickelt, beobachtet die Eidgenössische Forschungsanstalt Wald, Schnee und Landwirtschaft akribisch (www.lfi.ch). Neben aktuellen Zahlen oder einem virtuellen Waldspaziergang birgt vor allem die Übersicht über alle Waldbäume in der Schweiz viel Wissenswertes für den Unterricht. Eiche, Esche, Aspe und Co. werden vorgestellt und anhand ihrer Häufigkeit kartografisch festgehalten.

Für den deutschsprachigen Raum sammelt die Website waldwissen.net Relevantes rund um Bäume und Sträucher, aufbereitet für Forstexperten und ergänzt mit diversen Inputs zur Waldpädagogik im heimischen Wald. Umfassend über die Situation der grünen Lunge informiert auch die Rubrik Wald auf wwf.ch. Einem Vergleich von Waldtypen folgen die Schwerpunkte zur Holznutzung und zum Naturschutz, immer auch unter dem Blickwinkel der Schule.

Eigens für das Jahr des Waldes entstanden ist die Website wald2011.ch, entwickelt vom Bundesamt für Umwelt. Sie reiht sich ein in eine Serie von Infoportalen zur UNO-Jahreswidmung, die bis auf regionale Veranstaltungen wenig schul- oder unterrichtsbezogene Tipps bereit halten.

Waldluft schnuppern

Wenn es um Waldpädagogik und Anknüpfungspunkte zwischen Schule und Wald geht, ist die Fachstelle Silviva ein kompetenter Ansprechpartner (www.silviva.ch). Von der Beratung in konkreten Fragen bis hin zur Planung einer Projektwoche mit Forsteinsatz stellt Silviva breites Know-how zur Verfügung. Auch die „Waldschule“ ist geübt im Umgang mit projektorientierten Schuleinsätzen im Wald (www.wald-schule.ch). Das Team um den Urner Primarleher Micha Nussbaumer bietet Waldparcours vor Ort in der jeweiligen Schulgemeinde oder thematische Exkursionen für Schulklassen an.

Eine ganze Reihe von vorgefertigten Arbeitsblättern präsentiert die vom deutschen Bundesminsterium für Bildung und Forschung betriebene Website www.zukunftswald.de. Eingegangen wird auf den Stoffkreislauf dieses Ökosystems, die Artenvielfalt oder auch die Bewirtschaftung des Waldes. Stellvertretend für viele weitere Unterrichtsmaterialien, die auf deutschen und schweizerischen Bildungsservern „lagern“, sei auf die reichhaltigen Arbeitsblätter auf planet-schule.de hingewiesen (www.bit.ly/plawis). Hier finden sich stufengerechte Arbeitsaufträge zum Lebensraum Bannwald, zur Wunderwelt Wald oder zu Raubtieren des Waldes, die auf Schulfernsehsendungen des SWR basieren, ohne die Sendungen zwingend vorauszusetzen.

Für einen markanten Farbtupfer in der Online-Landschaft zum Thema Wald ist das Forstamt der Stadt Baden besorgt (www.klimawanderungen.ch). In beispielhaften Dossiers für die Unter-, Mittel- und Oberstufe zeigt diese Website anhand regionaler Wanderrouten, wie sich unterschiedliche Facetten des Waldes und des Klimas mit Kindern und Jugendlichen wandernd erkunden lassen. Wer auf solchen Waldwanderungen sein iPhone gewinnbringend einsetzen möchte, kann sich für 15 Franken die iPhone-App „iForest“ zulegen (www.iforest.ch). iForest verwandelt iPhones, iPods oder iPads in elektronische Pflanzenbücher. Damit lassen sich die wichtigsten Baum- und Straucharten Mitteleuropas erkennen, bestimmen und vergleichen. Die App enthält vollständige Informationen zu jedem einheimischen Nadelbaum, Laubbaum oder Strauch.

Dass sich unter Wiesen und im Waldboden allerhand Tiere einnisten, führt eine virtuelle Bodenreise eindrücklich vor Augen (www.bodenreise.ch). Mit dem Regenwurm Lumbricus steigen Kinder in den Lift und machen sich auf in die Tiefe, um die belebte Umgebung unter der Erde zu entdecken. Dabei wartet unter dem Wurzelwerk die eine oder andere Überraschung!