Die tektonische Übersicht der Schweiz ist eine von vielen interaktiven Themenkarten des Bundesamts für Landestopografie.
Zoomen, messen, vergleichen: Geodaten erklären uns unsere Umgebung immer detaillierter. Apps und Mobilgeräte visualisieren diese Informationen und ermöglichen neue Zugänge.
Wie sieht meine Gemeinde im 3D-Modell aus? Wo findet man in der Schweiz verschiedene Gesteine? Welche Flüsse gehören zum gleichen Wassernetz? Wer solchen Fragen nachgeht, ist mit dem digitalen Kartenviewer des Bundes perfekt aufgehoben. Herausgegeben von swisstopo, dem Bundesamt für Landestopografie, veröffentlicht map.geo.admin.ch eine wachsende Sammlung an Geodaten. Mit wenigen Klicks kann man die klassische Schweizerkarte thematisch erweitern. Für viele Fragen stehen Landschafts- und Höhenmodelle oder Grundstückinformationen zur Verfügung.
Rund 150 Visualisierungen, so genannte Datenlayer, sind aktuell erfasst. Darüber hinaus visualisiert die interaktive Karte auch Datensätze anderer Bundesämter. Dank integrierten Werkzeugen lassen sich Distanzen messen und Daten vergleichen. Der Begleiter fürs Smartphone liegt in Form der swisstopo-App vor. Diese besticht durch ihre einfache Bedienung, durch den Panorama-Modus oder durch das Planen und Aufzeichnen von Touren. Vorbildlich: Die Karten und Daten sind kostenlos und uneingeschränkt zugänglich, dank Offline-Modus auch bei schlechtem oder fehlendem Mobilnetz.
Der Schatz auf der Karte
Ob am Computer, am Tablet oder am Smartphone: Die digitalen Karten von swisstopo bilden eine ideale Grundlage für den Unterricht. Um die Arbeit damit zu erleichtern, hat die Beratungsstelle imedias der PH FHNW unter map.schoolmaps.ch eine Sammlung für Schulen angelegt. Dort finden sich Kartensätze geordnet nach den Fachbereichen des Lehrplans 21. So beispielsweise historische Karten, Pflanzenstandorte, Naturgefahren, Tierbestände oder aktuelle Energiethemen. Ergänzend dazu hält schoolmaps.ch über 20 Unterrichtsideen für den 2. und 3. Zyklus bereit, erarbeitet und erprobt von Lehrpersonen.
Schulklassen, die einen spielerischen Zugang zur Kartenwelt suchen, erhalten auf schatz-karte.ch Gelegenheit, ihre Detektivfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Aufgabe besteht darin, mit den beiden Avataren Lucie und Matéo berühmte Orte aufzuspüren und Sportarten zu entdecken. Der Wettbewerb läuft jährlich bis Mitte März, die Schatzsuche lässt sich aber auch unabhängig davon durchführen.
App oder Website?
Von Routenplanern über Landschaftmodelle bis hin zur Telekommunikation: Geodaten spielen in viele Lebensbereiche hinein. Ob man mit einem Browser oder via App auf diese Daten zugreift, hängt vom Anwendungsfall ab. Geodaten anzuzeigen und zu bearbeiten, ist im Browser problemlos möglich.
Apps müssen demgegenüber separat installiert werden, sie «platzieren» sich aber näher am Betriebssystem und können Funktionen wie die Kamera, Standorterkennung, Arbeitsspeicher und Bluetooth vollumfänglich nutzen. Wenn also Standortabfrage oder Echtzeitbearbeitung eine Rolle spielen, sind sie im Vorteil.
Wikipedia, einfach schöner
Ein weiteres Plus: Eine App wirkt aufgeräumt, sie lässt sich auf eine bestimmte Anwendung zuschneiden. Ein Beispiel hierfür ist die iOS-App „Geografie der Welt“. Wer Daten und Fakten über die Städte und Länder der Welt sucht, wird in aller Regel auf Wikipedia zurückgreifen. Auch „Geografie der Welt“ macht sich die Daten von Wikipedia zunutze, schafft aber punkto Visualisierung einen Mehrwert. Landesflagge, Staatsreligion, Währung, Nachbarländer, Fläche, Einwohnerzahl oder die genaue Position der Weltkarte: Diese und weitere Informationen lassen sich anzeigen und vergleichen. Der Umfang der kostenlosen Version reicht für die klassische Ländergeografie aus (apple.co/3JqIaQs).
Ähnlich zeichnet sich die App „Erde 3D-Weltatlas“ aus. Hierbei handelt es sich um einen interaktiven Globus mit 3d-Effekt Die App liegt sowohl für iOS als auch für Android vor und kostet 3 Franken Mit dem Atlas lassen sich über 2'600 geografische Objekte, 500 Wunder der Welt und 2'100 hochaufgelöste Fotos entdecken. Ebenfalls enthalten sind Infos zu Städten, Sehenswürdigkeiten und Ländern, sowie politische und physische Karten. Weitere Apps für den Unterricht mit digitalem Kartenmaterial führt der Wiener Lehrer Thomas Felzmann in seinem Blog auf (thomasfelzmann.at).