"Unsere Vision heisst myEduca"

1. Februar 2011

Neues Design, neue Ausrichtung, neue Struktur: educa.ch hat sich im Januar 2011 sichtbar verändert.

Ein neuer Auftritt von educa.ch – ein runder Geburtstag von zebis.ch: Die beiden bekanntesten Bildungsserver der Schweiz blicken auf einen speziellen Jahresanfang zurück. Doch wo setzen educa.ch und zebis.ch ihre künftigen Schwerpunkte?

Drei klare Farben, eine aufgeräumte Oberfläche und eine vereinfachte Menüführung: Seit dem 15. Januar erscheint der Schweizer Bildungsserver (www.educa.ch) in neuem Look. Entlang der drei Navigationsachsen Information, Tools und Support – farblich rot, blau und grün unterschieden – ermöglicht der Auftritt schnelles Surfen mit Übersicht. Gleichzeitig bietet educa.ch neu, je nach Anspruch des Besuchers, den bedürfnisorientierten Zugang zu den einzelnen Themenportalen: Die Lehrperson wird sich im Bereich Unterricht umsehen, den Schulleiter dürfte die Rubrik Schulorganisation ansprechen und den Bildungsinteressierten zieht’s zur Bildungsszene. Karl Wimmer, bei educa.ch als Fachgruppenleiter tätig, erläutert die Neukonzeption: „Der Relaunch beschränkte sich nicht auf den Look, sondern umfasste alles, was darunter liegt. Neu besteht educa.ch aus einer Vielzahl thematisch ausgerichteter Portale. Diese bieten in sich abgerundete Inhalte, und es ist durchaus möglich, dass die Besucher künftig auf dieser Ebene ihre Informationen holen.“ Wer sich mit Fragen der Schulorganisation beschäftige, gelange über das Portal educa.Schulorganisation direkt zu den gesuchten Antworten, wer die IT-Infrastruktur einer Schule betreue, finde Wissenswertes dazu in den Guides unter educa.Guides.

„Die neue Informationsarchitektur bringt nicht nur eine verbesserte Navigation mit sich, sie bedeutet auch mehr Flexibilität bei Ergänzungen und Erweiterungen“, erklärt Karl Wimmer. Bereits seien neue Themenportale mit verschiedenen Partnern geplant, die sich nahtlos in die neue Plattform integrieren lassen würden. Umgesetzt wurde die Neukonzeption von educa.ch mit dem Open Source-CMS Drupal. „Die Arbeiten an educa.ch sind nicht abgeschlossen. Vor allem interaktive Funktionalitäten sollen verbessert oder neu hinzugefügt werden. Unsere Vision ist es, unter dem Kürzel ‚myEduca‘ die Plattformen weitgehend personalisierbar anzubieten“, sagt Karl Wimmer.

„Kern ist die Lehrplannavigation“

Ein zweiter Player im Schweizer Bildungsservermarkt ist zebis.ch, der Zentralschweizer Bildungsserver. Dieser feierte am 26. Januar sein 10-jähriges Jubiläum. Über 8000 zugängliche Unterrichtsmaterialien, rund 600 Stelleninserate pro Jahr, mehr als 2000 Seitenbesuche pro Tag: Diese Zahlen veranschaulichen, dass zebis.ch von Volksschulen in der Zentral- und Deutschschweiz beachtet wird. Lehrpersonen suchen und finden in der Lehrplannavigation Unterrichtsmaterial, Schulleiter schreiben Stellen aus und besetzen diese erfolgreich.

Neben diesen zwei Hauptpfeilern publiziert zebis.ch zudem tagesaktuell Neuigkeiten aus der Bildungslandschaft und sammelt in der Agenda Veranstaltungen mit Bildungsbezug. „Kern des Zentralschweizer Bildungsservers ist die Lehrplannavigation“, sagt Felix Aschwanden, Mitgründer und Redaktor von zebis.ch. Verantwortlich für die Inhalte der Lehrplannavigation sind Fachberatergruppen, welche Unterrichtsmaterialien beurteilen und mit den Lernzielen der Zentralschweizer Lehrpläne verknüpfen. So findet eine Lehrperson in der Lehrplannavigation auf einen Klick Materialien, die zu einem bestimmten Lernziel passen. „Künftig könnte für zebis.ch eine verstärkte Kooperation mit Lehrpersonen ins Zentrum rücken“, erläutert Felix Aschwanden. Zudem sei eine Intensivierung der Lehrplannavigation oder das Entwickeln von Planungsinstrumenten für den Unterricht denkbar.

Eine umfassende Liste von Bildungsservern im deutschsprachigen Raum führt das Themenportal www.unterricht.educa.ch.

So surfen die Jungen

Während Lehrpersonen mit den Angeboten von Bildungsservern gut für ihre berufliche Tätigkeit gerüstet sind, nimmt das Internet bei Jugendlichen mehr und mehr den Stellenwert eines lebensbegleitenden Mediums ein. Für die „Digital Natives“ schafft das Internet Identität, da sie selber in Blogs oder sozialen Netzwerken daran teilhaben. Der im Januar von Switch veröffentliche „Junior Web Barometer 2010“ zeigt, wie das Internet den Alltag der jungen Generation durchdringt (www.switch.ch/de/jwb). Befragt wurden 536 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 20 Jahren.

Ein Viertel aller 6- bis 12-Jährigen gibt an, täglich zu surfen, in erster Linie um Spiele zu spielen. Bei den 13- bis 20-Jährigen dagegen steht mit Chatten, E-Mails versenden oder der Kontaktpflege in sozialen Netzwerken der kommunikative Aspekt im Vordergrund. 60 Prozent dieser Altersgruppe halten sich täglich im Netz auf. Mit Abstand die beliebtesten Plattformen sind Facebook, Netlog oder MSN (Microsoft Network). Die Hälfte der Kinder und Jugendlichen nutzt das Internet regelmässig für Hausaufgaben. In diesem Zusammenhang wünscht sich jeder vierte Befragte, dass die Schule den effizienten Umgang mit dem Internet thematisiert.

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