Im futuristischen Bubble-Zelt warten die Schülerinnen und Schüler auf die Preisverleihung des Junior Web Award.
Zur zweiten Auflage des Junior Web Awards reichten Schulklassen über 200 Websites ein. Für das Publikum wie auch die Jury gab es einen klaren Sieger.
Der Berner Primarlehrerin Mirjam Keller stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben: Gleich drei Preise heimsten sie und ihre Schülerinnen und Schüler an der Verleihung des zweiten Junior Web Awards ein. Beste Homepage in der Kategorie Primarschule; Publikumspreis und Jurypreis: Unter tosendem Applaus der rund 200 Kinder und Jugendlichen wurde die 3. Klasse aus Gümligen am 17. Juni im Zürcher Kongresshaus Mal für Mal auf die Bühne geholt.
Verantwortlich für die Preisverleihung des Junior Web Awards war die Stiftung Switch, die den Wettbewerb aus Anlass ihres 20-jährigen Bestehens vor zwei Jahren ins Leben gerufen hatte. Thomas Brunner, Präsident von Switch, zeigte sich erfreut über die rege Teilnahme an der zweiten Ausgabe und versicherte: „Es wird auch einen dritten Junior Web Award geben. Switch möchte mit diesem Engagement für die Jugend das Know-how über das WWW und den Umgang mit diesem Medium fördern.“ Als Registrierungsstelle für Domain-Namen und Internetpionier fällt Switch in der hiesigen Internetlandschaft eine zentrale Rolle zu. Die Stiftung betreibt ausserdem das Wissenschaftsnetz der Schweizer Hochschulen. Für die Preisverleihung liess sich Switch etwas Spezielles einfallen. Ein futuristisches „Bubble-Zelt“ im Kongresshaus bildete den aussergewöhnlichen Rahmen und sorgte bei den Kindern und Jugendlichen sowie Moderator Röbi Koller für staunende Blicke.
Der grosse Wurf
Die Teilnahme am Junior Web Award kam für Mirjam Keller eher zufällig zustande. „Eine Mutter einer Schülerin machte mich darauf aufmerksam. Da ich im Unterricht das Universum thematisierte, überlegten wir in der Klasse, was sich im Internet dazu darstellen lässt und begannen mit der Arbeit“, sagte die Primarlehrerin. Die so entstandene Homepage glänzt gleich in mehreren Punkten. Ein aufgeräumtes und kindergerechtes Design, interessanter Inhalt und mediale Vielfältigkeit: Jury-Präsident Claudio Dionisio fand nur lobende Worte für die Arbeit der 3. Klässler. Auf http://sternenfluegel.juniorwebaward.ch präsentiert die Klasse von Mirjam Keller Geschichten rund um die Gestirne; in Textform wie auch als Tonspur. Weiter finden sich Zeichnungsideen, Malvorlagen und Bastelideen im downloadfreundlichen PDF-Format. Abgerundet wird die Website durch ein interaktives Memory, eine Linksammlung und gemalte Porträts der Schülerinnen und Schüler.
Aus technischer Sicht konnte Mirjam Keller wenig delegieren. Für 3.Klässler ist die Arbeit mit einem HTML-Editor tendenziell zu komplex. „Die Klasse hat vor allem Inhalte produziert. Viele haben zudem im Umgang mit dem Scanner einiges gelernt.“ Auch die Struktur der Homepage sei von Schülerinnen und Schüler gestaltet worden. Neben technischen und inhaltlichen Aspekten streicht Keller insbesondere die Teambildung und den produktiven Umgang mit dem Medium Internet als Highlight heraus. Heimreisen konnten die Gümliger mit viel Vorfreude: Sie gewannen einen Besuch in den Studios des Schweizer Fernsehens, einen VIP-Besuch am Lauberhornrennen mit Skicrack Daniel Albrecht, der persönlich an der Preisverleihung erschien, und je einen iPod-Shuffle.
Ozoni reist in die Zukunft
Der erste Preis der Kategorie Sek 1 ging nach Basel. Die Schülerinnen und Schüler der Minerva Schule befassten sich auf kreative Art und Weise mit dem Klimawandel. Ihre Fantasiefigur Ozoni bereist die Stadt Basel der Zukunft und muss Fragen zum Klimawandel beantworten. Eigenständige Bildcollagen führen dem Besucher so die möglichen Auswirkungen des Klimawandels vor Augen. Neben dem Kategorienpreis wurde Ozoni auch mit dem Designerpreis ausgezeichnet.
Bereits zum zweiten Mal am Junior Web Award vertreten waren die Klasse der Sprachheilschule Münchenbuchsee und die Primarschule Littau. Nachdem ihre Projekte im Vorjahr noch auf Platz eins gelandet waren, reichte es den Münchenbuchseer mit ihrer Website „Fridolin, der Dackel“, die einem Buch von Franz Caspar nachempfunden ist, auf den zweiten Platz, währenddem die 6. Primar aus Littau mit ihrer Idee des Online-Kunsthauses den vierten Rang erreichte. Sämtliche prämierten Projekte sind auf www.juniorwebaward.ch aufgeschaltet. Ein Besuch lohnt sich. Und wer danach richtig Feuer gefangen hat: Die Ausschreibung für den dritten Wettbewerb läuft seit dem 1. Juni. Eingabeschluss ist am 27. März 2009.