Die Teilnehmer und Preisträger des Junior Web Awards feiern im futuristischen Bubble-Zelt.
Gruselgeschichten, regionale Rezepte, Gesangseinlagen und Video-Montagen: Der Kreativität waren am Junior Web Award 2011 keine Grenzen gesetzt.
Über 200 Schulklassen aus der ganzen Schweiz reichten am diesjährigen Junior Web Award Projekte ein. 13 davon wurden am 31. Mai nach Baden an die Preisverleihung ins Kultur- und Kongresszentrum Trafo eingeladen. Gross war die Anspannung unter den anwesenden Kindern und Jugendlichen, gab es doch von Notebooks über Drucker oder einem Erlebnistag bei Google Schweiz diverse Preise zu gewinnen. Und für die 3./4. Klasse aus dem thurgauischen Sitterdorf sollte sich die Fahrt nach Baden allemal lohnen. Ihr Projekt „Gruselseite“ landete in der Kategorie Primarstufe auf dem ersten Platz. Wer beim Wort Grusel an Angst und Furcht denkt, wird auf www.gruselseite.juniorwebaward.ch eines Besseren belehrt. Fantasievolle Rezepte mit originellen Fotos, Spiele, Gruselwitze und Bastelideen zeugen vom pointierten und kreativen Umgang mit dem Thema. „Ursprünglich plante ich das Projekt für unseren Mensch- und Umweltunterricht. Während dem Erstellen der Homepage arbeiteten wir dann fächerübergreifend auch in den Bereichen Deutsch sowie Zeichnen und Gestalten“, erklärt Klassenlehrerin Käthi Osterwalder. „Es war für die Kinder ein Highlight, als der erste Beitrag auf dem Netz war und sie merkten, was es eigentlich bedeutet, eine eigene Homepage zu gestalten.“
Abschlussarbeit belohnt
In der Kategorie Sekundarstufe I trumpfte ein durch und durch interdisziplinäres Projekt auf: Schülerinnen und Schüler der Sek 4b aus Meisterschwanden überzeugten mit „Eggen-Weggen“ die Jury und erhielten den ersten Preis (www.eggen.juniorwebaward.ch). Im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Freifach RFP (Realienfächerpraktikum) setzten sie sich zum Ziel, ein interaktives Kochbuch mit den besten Rezepten aus der Region zu gestalten. „Es war ein weiter Weg von der Idee bis zur Ausführung“, sagt Fränzi Baumgartner, die verantwortliche Lehrerin. Mit den viele Ideen den richtigen Weg einzuschlagen, habe alle Beteiligten gefordert. Während der Planung der Recherchen, Texte, Bilder und Videos sei die Klasse gerade noch rechtzeitig auf den Junior Web Award aufmerksam geworden. „Unser Ziel war es, jedes Rezept nachzukochen und mit einer individuellen Rezeptgeschichte zu ergänzen. So kam eine Hülle an Bild-, Text- und Filmmaterial zusammen.“ Besonders positiv in Erinnerung bleibt Fränzi Baumgartner bei diesem Projekt das Teamwork und die unterschiedlichen Herausforderungen. „Ob technische Hürden, inhaltliche Fragen oder gestalterische Umsetzungen, die Schülerinnen und Schüler konnten sich jederzeit für die Arbeit an der Website begeistern.“ Die Jury hielt fest, dass das Resultat neben der gelungenen Inszenierung der Rezepte auch deshalb überzeuge, weil der Auftritt den Trend der vielen Kochsendungen und -plattformen, welche in den letzten Jahren erschienen seien, aufnehme.
Der in einem öffentlichen Voting erkorene Publikumspreis ging an die 3./4. Primar aus Sierre. Matériel34 setzt sich mit dem Arbeitsmaterial von Schulklassen auseinander. Von wo stammen Radiergummis, Lineale oder Bleistifte? Wie kann man ökologisch mit ihnen umgehen? In Videos geht die Klasse diesen Fragen auf die Spur und schafft einen kindergerechten Zugang zum Thema Nachhaltigkeit.
Bald läuft die nächste Runde an
Eigentlicher Überflieger des diesjährigen Junior Web Award der Stiftung Switch war «Fat-Food»: Eine informative und professionell umgesetzte Webseite der Klasse der Ecole des Métiers Techniques aus Pruntrut zu Ernährung und Fast Food. Gestalterisch angelehnt an die Ernährungspyramide dokumentiert dieser Auftritt, welche Auswirkungen Ernährung auf das Wohlbefinden hat. Spannend sind insbesondere die interaktiven Elemente. So können beispielsweise Wunschmenüs zusammengestellt und auf ihren Kalorien-, Protein oder Zuckergehalt hin überprüft werden. Das französischsprachige Projekt heimste neben dem ersten Preis in der Kategorie Sek II auch den Programmier- und den Jury-Preis ein.
Die Stiftung Switch rief den Junior Web Award 2007 ins Leben. Über 700 Projekte wurden seither eingereicht. Die teilnehmenden Schulklassen können auf Informationsmaterial zurückgreifen und erhalten technische Unterstützung beim Gestalten einer Website. 2012 geht der Junior Web Award weiter: Ab dem 16. August 2011 können sich interessierte Lehrerinnen und Lehrer auf www.juniorwebaward.ch für die nächste Runde anmelden. Als Quelle der Inspiration lassen sich dort auch sämtliche Projekte der Ausgabe 2011 betrachten.