Der Drache Lurs spielt auf legakids.net die Hauptrolle. Das Infoportal thematisiert Lese- und Rechtschreibschwäche und ist für den Deutschen Bildungsmedien-Preis nominiert.
Zwei Wettbewerbe suchen im Februar die besten digitalen Bildungsangebote im deutschen Raum: Während der “digita 2016” von Lehrmittelverlagen belebt wird, setzt der “fOERder-Award” explizit auf Beiträge von Lehrpersonen und OER-Portalen.
Was haben die “LegaKids”, die “Pedalpiraten” und “e-genius - die Open-Content-Plattform für Energie- und Umwelttechnologien” gemeinsam? Sie alle sind für den Deutschen Bildungsmedien-Preis “digita 2016” nominiert. Seit 1995 vergibt eine Jury von Pädagogen und Lehrmittelexperten diese Auszeichnung jeweils Anfang Jahr an digitale Lernangebote, die qualitativ herausstechen. Ein Blick auf vergangene Preisträger bestätigt, dass die Jury regelmässig Projekte kürt, die Bestand haben und Lernen mit digitalen Hilfsmitteln vorwärts bringen. Seien dies 2014 die Leseplattform onilo.de oder 2013 hanisauland.de, ein Politspiel, sowie das Sprachportal babbel.com. In der aktuellen Ausgabe wurden aus 70 Eingaben 17 Angebote für den Preis nominiert. Wer obenauf schwingt, stellt sich am 17. Februar heraus, dann werden die Sieger im Rahmen der "didacta" in Köln präsentiert (www.digita.de).
Doch zurück zu “LegaKids” und Co.: Wer mit Lese- oder Rechtschreibschwierigkeiten kämpft, ist froh, auch online Hilfe zu finden. LegaKids ist eine gemeinnützige Stiftung zur Lese-, Schreib- und Rechenförderung. Für Kinder gibt es interaktive Online-Spiele, Rätsel und Filme, die spielerisch an das Lesen, Schreiben oder Rechnen heranführen. Eltern und Lehrpersonen finden auf legakids.net Informationen und Tipps, wie man mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten oder mit Rechenschwäche umgehen kann.
Seit April 2015 sind die Pedalpiraten im WWW unterwegs. Hier geht es nur ums Velo, egal ob BMX oder altes Damenrad. In Videos, Bildern und kurzen Texten versuchen die Pedalpiraten, Lust aufs Velofahren zu machen und Know-how zu vermitteln, wie man auch rostige Drahtesel pflegt und wieder auf Vordermann bringt (www.pedalpiraten.de). Wer sich mit energieeffizienten Gebäuden und erneuerbaren Energien beschäftigt, kommt an www.e-genius.at nicht vorbei. Diese Lehr- und Lernplattform enthält kostenlose Bildungsmaterialien für Schulen, Fachhochschulen, Universitäten, die Erwachsenenbildung sowie für Privatpersonen. Kursorische Einheiten wechseln sich mit Fachliteratur und Fallbeispielen ab. Aktuell stehen 27 Lernfelder unterteilt in 200 Kapitel zur Verfügung. Verantwortlich für e-genius.at ist die Technische Universität Wien.
Mit Blick auf die immer heterogenere Medienlandschaft von PCs, Laptops, Tablets, Smartphones oder interaktiven Wandtafeln hielt die Jury im Januar bei der Bekanntgabe der 17 nominierten Projekte fest, “dass viele Anbieter Schwierigkeiten haben, ihre Produkte in gleichbleibender Qualität für die unterschiedlichen Geräteklassen anzubieten“. Konkret: Die Medienkonvergenz fordert die Lehrmittelproduzenten heraus, sie setzt insbesondere eingleisige Geschäftsmodelle unter Druck.
2016 ist ein OER-Jahr
Während der Deutsche Bildungsmedien-Preis Bezahlangebote und kostenlose Projekte honoriert, gilt beim “fOERder-Award” strikt: Nur was frei verfügbar ist, kommt zu Ruhm und Ehre. Hinter OER steckt die englische Bezeichnung “Open Educational Resources”, im Deutschen oft mit “offene Bildungsressourcen” übersetzt. Der fOERder-Award ist der erste grosse Wettbewerb zu offenen Bildungsressourcen im deutschsprachigen Raum und wird am 1. März in Berlin verliehen. Aktuell sind noch 13 Ideen im Rennen, aus diesen kann man bis am 8. Februar mittels Online-Abstimmung sieben Finalisten bestimmen. Zur Wahl stehen Initiativen wie das “Quellen-Wiki – ein OER-Geschichtsportal für die Schule”, der Videokurs „WhatsApp, meine Freunde & Ich” oder “Mitmach-Tutorials für junge Tüftler”, in welchen Kinder und Jugendliche in Erklärvideos dokumentieren, wie sie etwas herstellen oder programmieren (www.o-e-r.de).
Der fOERder-Award ist Teil einer immer grösser werdenden OER-Bewegung in Deutschland, die 2016 so richtig Fuss fassen will. Im Zentrum steht das OER-Festival vom 28. Februar bis 3. März in Berlin. Dort wird unter anderem auch der OER-Atlas 2016 vorgestellt. Dieser katalogisiert alle Projekte, Akteure und Institutionen zu OER im deutschsprachigen Raum und will Lehrpersonen eine griffige Übersicht über bestehende Materialien bieten.